Zeit der grossen Worte - Rezension


Cover vom Bloggerportal erhalten

Zeit der grossen Worte
Herbert Günther
ca. 300 Seiten (inkl. Anhang)
CBT Verlag
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Die Familie Hoffmann ist erst vor kurzem vom Land in die Stadt gezogen, wo die Mutter den Kolonialwarenladen ihres Vaters übernahm. Es ist das Jahr 1914. Ein Jahr grosser Worte. Worte, wie Vaterland, oder Heldentod, denn Deutschland ist nun im Krieg und sowohl der Vater, als auch der Bruder Paul Hoffmanns melden sich freiwillig. Voller Eifer ziehen sie in den Krieg, Paul, erst vierzehn Jahre alt, bleibt zuhause und hilft der Mutter im Laden. Doch schnell schlägt die Stimmung in den Briefen von der Front um und Paul dokumentiert, wie das Leben in einem kriegsgeplagten Land ist, wo trotzdem die Klassenunterschiede die Gesellschaft weiter aufteilen. 
 

Meine Meinung


Der Einstieg in «Zeit der grossen Worte» fiel mir sehr leicht. Die Anzahl der Figuren ist überschaubar und deren Absichten auch. Genaugenommen ist das einer meiner grössten Kritikpunkte: die Figuren sind sehr eindimensional und man erfährt kaum etwas über sie. Das liet sicher auch am eher geringen Umfang des Buches.

Besonders die Hauptfigur Paul ist noch eher jung und dementsprechend auch ein wenig naiv. Das wird vom Autor dazu verwendet, dem Leser klare Botschaften zu senden. Ziemlich das Gegenteil von dem «Show, Don’t» Tell Prinzip.

Obwohl Paul kontinuierlich älter wird, während die Geschichte fortschreitet, spürt man erst ganz zum Schluss, dass er erwachsener ist. Tatsächlich schaffte es das Ende, die Emotionen und Figuren spürbar werden zu lassen, etwas was in meinen Augen das ganze Buch lang eher gefehlt hatte.

Nichtsdestotrotz ist «Zeit der grossen Worte» sehr flüssig geschrieben und, da es auch nicht besonders lang ist, schnell weggelesen. Ich würde es als Einstieg für Jugendliche in Geschichten über den ersten Weltkrieg empfehlen.

Der Vergleich mit «Im Westen nichts Neues» drängt sich auf, da beide Bücher den Verlauf des Ersten Weltkriegs beschreiben, Paul Bäumer von der Front aus, Paul Hoffmann vom zivilen Leben. Ich denke beide Geschichten ergänzen sich ganz gut.

An dieser Stelle möchte ich dem Bloggerportal und CBT für das Rezensionsexemplar danken.

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