Die Attentäter von Antonia Michaelis - Rezension


Die Attentäter 
 
Antonia Michaelis

448 Seiten, gebunden

Oetinger Verlag

Ich möchte dem Oetinger Verlag herzlich für dieses, mein erstes, Rezensionsexemplar danken. Ich habe mich unglaublich darüber gefreut.

Inhalt

In einem Haus in Berlin leben drei Kinder, die bodenständige Margarete, der einfühlsame Alain und Cliff, der immer Probleme zu haben scheint.
Die Leben der drei verweben sich immer enger miteinander, bis Cliff als junger Erwachsener zum Islam konvertiert. Ist es nur ein harmloser Glaube?
Steht er noch auf ihrer Seite oder rutscht er immer tiefer in die Abgründe der Islamisten?

Meine Meinung zu diesem Buch

Schon auf der ersten Seite fällt  einem der wunderschöne Schreibstil von Antonia Michaelis auf. Man fühlt sich problemlos in jede Szene und alles gibt einem das Gefühl in einer Blase zu sein, in der die Welt poetischer und trauriger und düsterer ist.
Denn dieses Buch ist sehr düster. Nicht nur die Gewalt, die sehr explizit beschrieben wird, sondern die seelischen Abgründe, die sich einem eröffnen.

Antonia Michaelis erzählt die Geschichte rund um Cliff, Alain und Margarete nicht chronologisch sondern webt immer Teile aus früherer, neuerer und heutiger Zeit zusammen. Das gibt dem ganzen eine schöne Dynamik, hat mich aber auch am Anfang sehr verwirrt, da ich mir nie ganz sicher war, in welcher ungefähren Zeit wir uns nun befanden.

Lange tappt man beim Lesen im Dunklen und kann nur Vermutungen darüber aufstellen, wer welche Absichten hat. Das hatte für mich zur Folge, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

Wie auch schon „Der Märchenerzähler“ von Antonia Michaelis hat mich dieses Buch sehr aufgewühlt. Es ist definitiv keine leichte, vergnügliche Kost. Trotzdem haben die Welten, die sie mit ihren Worten erschafft eine ganz eigene Anziehungskraft.

Ich gebe „Die Attentäter“ 4,5 von 5 Sternen, weil die Figuren und die Geschichte sowohl rätselhaft, als auch wunderschön geschrieben sind und mich unglaublich in ihren Bann ziehen konnten. Zu Bemängeln habe ich, dass die Wechsel der Zeitstränge ein wenig verwirrend waren.

Das Bild, was dieses Buch einem vom Islamismus gibt, ist logischerweise sehr schrecklich, doch auch der Islam wird nicht gerade schön dargestellt, wenn auch friedliche Moslems, die den IS verabscheuen erwähnt werden. Ich denke, gerade weil der Islamismus heute ein so grosses Thema ist, müsste der Unterschied zwischen Islamismus und Islam noch ein wenig besser abgebildet werden, denn Fremdenhass wird unsere Probleme nur noch vergrössern.

Das Bild ist von meiner Instagramseite @reading_joelle schaut da gerne vorbei :)

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