Der Buchhalter von Auschwitz – Rezension
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Der Buchhalter von
Auschwitz
Reiner Engelmann
215 Seiten, Hardcover
cbj Verlag
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Inhalt
Oskar Gröning
arbeitete während des zweiten Weltkrieges jahrelang im Konzentrationslager
Auschwitz-Birkenau als Buchhalter. Obwohl er nicht direkt Juden umgebracht hat,
war er doch Teil einer grösseren Mordmaschinerie. Die Aufarbeitung seiner Taten
in den Prozessen, 70 Jahre nach dem Krieg zeigen die Schwierigkeiten auf, die
Deutschland mit seiner Vergangenheit hat. Hin und her gerissen zwischen
Gerechtigkeit und Neuanfang.
Meine Meinung zu dem Buch
Ich möchte vorneweg
nehmen, dass das kein Roman ist. In mehreren Kapiteln werden die Geschehnisse
von Auschwitz dargelegt und besonders auch Grönings Rolle darin. Ausnahmsweise
haben wir hier ein Buch, das hauptsächlich die Sichtweise der Täter darstellt,
nicht die der Opfer, oder Untergrundkämpfer, sondern von überzeugten SS-Soldaten.
Engelmann gelang es
dabei die Informationen in eine zwar reduzierte, aber nicht allzu gekürzte Form
zu bringen. Am Ende des Buchs gibt es ein ausführliches Glossar und
Namensverzeichnis, so dass man selbst die Wissenslücken auffüllen kann. Ich
selbst habe ein recht grosses Vorwissen über das Dritte Reich und musste
trotzdem nicht immer wieder Erklärungen lesen, die ich überhaupt nicht mehr
gebraucht hätte. Trotzdem ist das Buch gerade auch für die Zielgruppe
Jugendliche gut verständlich.
Mein Problem mit dem
Buch war eher, dass die einzelnen Kapitel nicht besonders zusammenhängend waren,
deswegen wurden Informationen immer wieder wiederholt, die Chronologie wurde
komplett über Bord geworfen und der rote Faden fehlte.
Ich fand es sehr
spannend, die Sicht eines SS-Mannes zu sehen, auch weil wirklich aufgezeigt
wurde, wie die Angeklagten Nazis die ihre Schuld auf andere schieben konnten.
Trotzdem empfiehlt es sich, das Buch zu lesen, wenn man schon ein wenig
Bescheid weiss über den zweiten Weltkrieg. Insgesamt bin ich aber sehr froh,
dass Bücher, wie dieses, geschrieben werden, um Jugendlichen die Verbrechen
dieser Zeit vor Augen zu führen, denn den Luxus sie zu vergessen, können wir
uns nicht leisten.
Joëlle
Ebenfalls von Reiner Engelmann über das Dritte Reich:
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