Der letzte Stern von Rick Yancey - Rezension
Der letzte Stern
Rick Yancey
Ca. 385 Seiten, gebunden
Goldmann Verlag
Inhalt
Die Lage der Gruppe Überlebenskämpfer, die den bisherigen
Wellen entkommen sind, ist, nett gesagt, schwierig. Ringer muss sich Vosch
stellen, Cassie muss wieder einmal auf Evans Fähigkeiten vertrauen und Ben
versucht verzweifelt, die Verbliebenen seiner alten Einheit am Leben zu
erhalten.
Darüber steht die grosse Frage nach der Wahrheit hinter den
Anderen und nach der Zukunft der Erde und ihrer Bewohner.
Meine Meinung zu dem Buch
Ich habe „Die fünte Welle“ abgöttisch geliebt. Rick Yanceys
Schreibstil ist poetisch und dadurch, dass er viele Metaphern verwendet, muss
man als LeserIn selber die Rätsel lösen. Nicht wie in anderen Dystopien und
Sci-Fi Büchern, in denen man die Absichten und die Identität des Bösen
vorgesetzt bekommt. Diesen hohen Anspruch an die LeserInnen habe ich sehr
geschätzt.
Ähnlich ging es in „Das unendliche Meer“ weiter, wobei man
dort erstmals des Rätsels Lösung auf die Spur kam.
Ich habe mir in den letzten zwei Jahren viele Gedanken
darüber gemacht, ob es in diesen Büchern wirklich Aliens gibt, und wenn, wer
ein Alien ist.
Ich war deshalb so gespannt auf dieses Buch, dass ich es an
einem Nachmittag durch hatte.
Der Schreibtstil war, wie in den ersten Bänden, einfach
unglaublich. Die Figuren sind sich treu geblieben und man musste um jeden
ständig bangen. „Der letzte Stern“ war nervenaufreibend. Spannend war nur, dass
ich zu sehr von der Geschichte gepackt war, um von meinen Gefühlen überwältigt
zu werden. Ich konnte meinen Blick nicht losreissen und ich musste dringend
wissen, was die grosse Wahrheit hinter der Invasion ist. Erst zum Schluss
konnte ich mich dann in Ruhe weinend zusammenrollen, um mit dem Gelesenen
fertig zu werden.
Ich weiss, dass vielen der zweite Band, im Vergleich zum
ersten, nicht mehr gefallen hat und es könnte durchaus sein, dass diese Leute
auch mit „der letzte Stern“ ihr Problem haben werden. Ich aber war völlig
begeistert.
Wie auch den ersten beiden Bände, gebe ich diesem 5 von 5
Sternen.
Ich bin noch nicht ganz bereit mich von dieser Welt zu verabschieden, aber Rick
Yanceys Bücher haben mich, wie kaum andere, gefesselt und mir wunderbare
Lesestunden gebracht.
Spoilery Thoughts – SPOLIER ALERT – DANGER – SPOILERS AHEAD
Es gibt also doch Aliens! Ich war schon nach dem ersten,
vorallem aber nach dem zweiten Band überzeugt, dass es gar keine Aliens gibt
und die ganze Invasion menschengemacht war. Doch das Mutterschiff war wirklich
ausserirdisch. Das hat mich ehrlich gesagt ein wenig enttäuscht, ich hätte es
deutlich spannender und auch furchteinflössender gefunden, wenn die Invasion
von Menschen geplant worden wäre.
Und ich merke jetzt, wärend ich das schreibe, dass ich das
Buch wohl nochmals lesen muss, weil ich mir nicht mehr sicher bin, ob Evan und
die anderen Silencer nur Menschen waren, die dachten sie seien Aliens (wie
Ringer das sagt), oder ob die Aliens ihnen wirklich Alienwissen eingepflanzt
haben, dagegen spricht zum Beispiel, dass Evan nie genaueres darüber sagen
kann. Aber Cassie hat, nachdem sie Wonderland in sich aufgenommen hat, gesagt,
dass Evan richtig lag.
Vielleicht wird es auch gar nicht richtig beantwortet.
Von allen Figuren hätte ich von Cassie zuletzt erwartet,
dass sie stirbt. Ich war die ganze Zeit um alle besorgt. Vor allem um Ben und
Sam. Aber nicht um Cassie, sie war der Inbegriff der Menschheit und dass sie am
Ende das Mutterschiff zerstörte war sehr poetisch aber auch unerwartet.
Das Ende war in verschiedener Weise schmerzhaft.
Evan und Cassie sind nicht zusammen.
Sam hat seine ganze Familie verloren.
Ringer hat Razor verloren. (Das ist zwar schon eine Weile
her, aber ich bin noch nicht darüber hinweg)
Poundcake, Dumbo und Teacup sind alle tot
Und am schlimmsten von allem...
Ben und Ringer sind zusammen.
Nein! Das mochte ich nicht!
Versteht mich nicht falsch, ich mag Ringer, und ich liebe
Ben, und das ganze „Ich bringe sie zum lächeln“ und „sein Lächeln rettet die
Welt“ Ding war süss, aber Razor hat mein Herz gestohlen und er und Ringer wären
so perfekt gewesen. Ben und Ringer fühlte sich für mich immer verkehrt und
erzwungen an. Nicht, dass ich Ben und Cassie zusammen wollte, Cassie gehört für
mich zu Evan, aber das hat sich ja sowieso erledigt. (Wieso gab es für das
Mutterschiff keine Fernsprengungsfunktion?)
Diese „Familie“ am Ende war einfach ein wenig seltsam für
mich, aber natürlich macht es irgendwo Sinn.
Was haltet ihr von „der letzte Stern“ und der ganzen Reihe?
Vielen Dank fürs vorbeischauen und hoffentlich bis bald.
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