Spectrum - Rezension
Spectrum
Ethan Cross
Thriller
491 Seiten, Taschenbuch
Bastei Lübbe
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Buch
Inhalt
Bei einem
Banküberfall mit Geiselnahme läuft plötzlich alles aus dem Ruder. Die Täter
scheinen hinter viel mehr, als nur Geld her zu sein.
Während sich das
FBI und die CIA um die Führung in der Operation streiten wird der autistische
Dr. Burke beauftragt, um das zu sehen, was allen anderen entgeht.
Doch auch dieser
kann nicht verhindern, dass die Täter unbemerkt vom Tatort verschwinden können.
Die Sache scheint
sehr verstrickt zu sein, und schnell wird unklar, wer die Guten und wer die
Bösen sind.
Äusserlichkeiten
Wow, ist dieses
Buch schön. Das Cover könnt ihr ja hier sehen. Die farbige Schrift setzt sich
schön vom komplett schwarzen Hintergrund ab. Der Name des Autors und das
Verlagslogo sind nur leicht erhoben, aber nicht eingefärbt, das sieht man
selten und gefällt mir sehr. Aber am besten sind die blau gefärbten Seiten des
Buchschnitts.
„Spectrum“ ist eine
Augenweide.
Meine Meinung zu diesem Buch
Als riesiger Fan
von Sherlock Holmes hat mich diese Geschichte um August Burke sofort
interessiert. Doch bereits die ersten Seiten haben mich sehr verwirrt. Obwohl
Ethan Cross eine sehr interessant verwobene Geschichte konstruiert hat, waren
diese einzelnen Handlungsstränge schlecht für meinen Lesefluss. Immer mehr
Figuren wurden eingeführt, die nicht unbedingt relevant waren, oder ins grosse
Bild gepasst haben.
Auf Seite 70 kam
dann endlich Dr. Burke ins Spiel. Doch seine Rolle war am Anfang noch sehr
klein.
Wie bereits erwähnt
war diese Geschichte sehr klug konstruiert, aber konstruiert ist hier das
Schlüsselwort. Die Plottwists und auch die einzelnen Handlungsstränge und
Personen wirkten auf mich immer sehr künstlich und unauthentisch.
Ich weiss, das
haben Romane so an sich, dass sie nun mal nicht wirklich passiert sind, aber Ethan
Cross konnte mich hier nicht dazu bringen, ihm diese Geschichte abzukaufen.
Das mag zu grossen
Teilen daran liegen, dass ich mich mit keiner Figur wirklich identifizieren
konnte.
Alle weiblichen
Figuren wurden sehr auf ihr Äusseres reduziert und spielten nicht wirklich eine
grosse Rolle.
Alle, wirklich
alle, der Figuren, gute und böse, hatten eine tragische oder sogar traumatische
Vergangenheit, die sie immer wieder erwähnten, um dann daraus Lektionen zu
erteilen.
Ich finde es
wichtig, dass Bücher eine Message haben, eine tiefere Bedeutung. Aber wurde
hier nicht gut gemacht. Alle paar Seiten hat jemand eine Rede über die
Menschheit und deren Fehler gehalten, und darüber, was sie aus ihrer
Vergangenheit gelernt haben. Diese Reden waren immer belehrend und waren für
mich so, als ob nicht mit dem Zaunpfahl gewunken wurde, sodern als ob mir
jemand den Pfahl auf den Kopf schlagen würde. „Spectrum“ ist ein
Erwachsenenroman, man kann also von den Lesern schon erwarten, dass sie ein
wenig zwischen den Zeilen lesen können.
August Burke war
ein sehr fähiger Detektiv, aber auch er hat praktisch keine Entwicklung
durchgemacht und oft hatte ich das Gefühl, Cross wollte ihn wirklich unbedingt
jugendlich machen, das ist ihm aber oft misslungen.
Für mich persönlich
war der religiöse Aspekt eher störend, immer wieder wurde gebetet. Aber das ist
wirklich subjektiv und ich wollte es auch nur kurz erwähnen.
Alles in allem, war
„Spectrum“ kein schlechter Kriminalfall, aber er konnte mich auch nicht packen.
Trotzdem möchte ich
dem Bastei Lübbe Verlag für dieses wunderschöne Rezensionsexemplar danken.
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